Rund um das Leineufer in Hannover

Der Monatsspaziergang führt uns heute rund um das Leineufer in Hannover. Wir fangen am besten bei einem der bekanntesten und buntesten Wahrzeichen von Hannover an.

Die Nanas

Die Nanas am Leineufer in Hannover sind drei farbenfrohe, weibliche Skulpturen von der Künstlerin Niki de Saint Phalle. Sie wurden 1974 aufgestellt und sind heute ein beliebtes Wahrzeichen der Stadt.
Das war damals allerdings nicht so. Obzön, häßlich und weitere wenig schmeichelhafte Namen bekamen die „drei Damen“.
Und dabei haben sie so schöne Namen, sie wurden nach historischen Frauen in Hannover benannt: Sophie, Charlotte und Caroline.

Die Künstlerin Niki de Saint Phalle wurde später auch Ehrenbürgerin von Hannover. Sie hat die Nanas mit dem Ziel geschaffen, Weiblichkeit und den weiblichen Körper zu feiern – ein Sinnbild des Feminismus!

Nanas am Leineufer als Collage
Charlotte (Bild in der Mitte) / Sophie mit dem ausgetreckten Bein / Caroline in grün
Einen tollen Bericht findet Ihr beim NDR zum 50-jährigen Jubiläum (hier)

Jetzt kommen wir zu einer neueren Attraktion in Hannover und einem Top Trend in vielen Städten – Surfen in der Stadt.
Hannovers Leinewelle.

Leinewelle in Hannover
Gesurft hat leider niemand mehr!
Friederickenbrücke in Hannover
Friederikenbrücke von 1767
benannt nach Friederike von Mecklenburg-Strelitz, Gemahlin von Ernst August I. König von Hannover

Platz der Göttinger Sieben

Göttinger Sieben Hannover

Dieses Denkmal steht für Zivilcourage und erinnert an ein bedeutendes Ereignis deutscher Verfassungsgeschichte. Es ehrt sieben Persönlichkeiten aus der niedersächsischen Geschichte des 19. Jahrhunderts.
Sieben Göttinger Professoren gegen einen König – Wilhelm Eduard Albrecht, Friedrich Christoph Dahlmann, Georg Heinrich August Ewald, Georg Gottfried Gervinus, die Gebrüder Jacob und Wilhelm Grimm und Wilhelm Weber.
Sie haben damals ihre demokratische Überzeugung nicht aufgegeben und politischen Widerstand gegen König Ernst August I. geleistet. Dieser hatte nach dem Ende der Personalunion von Hannover mit Großbritannien im Jahre 1837 die Verfassung aufgehoben.
Die widerspenstigen Gelehrten wurden daraufhin am 12.12.1837 von Ernst August I. entlassen und ihres Amtes enthoben. Drei von ihnen (Friedrich Dahlmann, Jacob Grimm und Georg Gottfried Gervinus) wurden sogar aus dem Königreich Hannover verbannt.

Die Drei wurden vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. empfangen, der politisch Verfolgte teilweise rehabilitierte. Gleichzeitig zeigte sich ein großer Solidarisierungseffekt in der Bevölkerung, die den drei Ausgewiesenen ihr Gehalt aus Spendengeldern zahlte.
Alle sieben sind früher oder später wieder in ehrenvolle akademische Wirksamkeit zurückberufen worden.

Die beeindruckenden Bronze-Skulpturen stammen von dem italienischen Künstler Floriano Bodini und wurden 1998 aufgestellt.

Platz der Göttinger Sieben
Platz der Göttinger Sieben

Und wer genau hinschaut bemerkt das es neun Skulpturen sind. Neben den Professoren ist als Reiterstandbild König Ernst August I. abgebildet und der kaum bedeckte Jüngling mit einer Schriftrolle steht für die freien Studenten.
Auf den Schildern, Tafeln und Buchseiten finden sich Begriffe wie Constitutio (lat. für Verfassung) und Grundsätze wie „Die Freiheit des Gewissens ist unverletzlich“.

Nun verabschiede ich mich in das lange Wochenende – Hurra!
In diesem Sinne wünsche ich Euch ebenfalls einen schönen Feiertag morgen und auch ein schönes Wochenende!

Liebe Grüße

Kirsi

Verlinkt bei dem Mai Monatsspaziergang und My Corner of the World


7 Gedanken zu „Rund um das Leineufer in Hannover“

  1. Liebe Kirsi,
    die Nanas kenne ich nur aus Paris. Bei den Damen in Hannover habe ich gestutzt. Aber wenn sie dort seit 1974 stehen, dann kann sich Caroline von Hannover noch nicht angesprochen fühlen. Die „Brückenköpfe“ sehen toll aus. Aber unter einem Brückenkopf versteht man, glaube ich, normalerweise noch etwas Anderes. Die Bronzestatuen gefallen mir auch gut.
    Herzliche Grüße, ja – und dann ein schönes langes Wochenende für dich
    Elke

    Antworten
  2. Die Nanas sind schon etwas Besonderes. Und welch ein Kontrast, das üppige bunte Weibliche gegen die schon fast asketisch wirkenden belesenen Herren. Jeder Skulptur für sich kann ich etwas abgewinnen. Frage mich allerdings, warum ein Denkmal für die Göttinger Sieben in Hannover steht? Mir schwant, das hat mit dem Landesherrn und dessen Sitz in Hannover zu tun. Dank dir kenne ich nun auch mehr von Hannover als nur den Bahnhof von diversen Umstiegen.
    Liebe Grüße, heike

    Antworten
  3. Die Nanas mag ich sehr liebe Kirsi,
    auch die im Herrenhauser Garten in der Grotte, die habe ich vor ein paar Jahren mir angeschaut.
    Danke fürs Mitnehmen, ich muss auch mal wieder nach Hannover.
    Lieben Gruß
    Nicole

    Antworten
  4. Liebe Kirsi,

    was für eine schöne Stippvisite durch Hannover. Ich war noch nie in Hannover aber nun hätte ich voll Lust darauf. Die Nanas sind schön, ich liebe diese dicken Damen und wollte mir schon lange auch eine Mini-Nana machen….mal schauen wann ich es tue….:-)))

    Liebe Grüße
    Kerstin und Helga

    Antworten
  5. Hallo liebe Kirsi,
    auf unserer Zootour im ersten Corona-Sommer waren wir auch in Hannover. Die Nanas sind natürlich, neben dem Rathaus mit Wasserspiegelung, ein Must-see. Aber die wunderschönen Bronzeskulpturen haben wir leider nicht gesehen. Diesen Anblick genieße ich jetzt doppelt. Das Kunstwerk sieht nämlich klasse aus.
    Liebe Grüße
    Arti

    Antworten
  6. Die Nanas kenne ich schon aus meiner Kindheit, liebe Kirsi, wenn wir mal durch Hannover fuhren (meine ehemalige Landeshauptstadt). Niki de Saint Phalles Kunstwerke mag ich gern. Bestimmt kennst du auch die im Großen Garten? Dass man nun auch in Hannover surfen kann, wusste ich nicht. Ich kenne das nur von der Isar in München.
    Die Bronzeskulpturen kannte ich noch nicht. Beachtlich, dass die Bürger den Verbannten ihren Unterhalt gezahlt haben!
    Liebe Grüße
    Susanna

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner