Die gute Stube im Fischerhaus

Die gute Stube

Kennt Ihr sie noch „die gute Stube“? Meine Oma hatte früher auch einmal diesen besonderen Raum, welcher nur zu besonderen Anlässen genutzt wurde. Im Freilichtmuseum Kiekeberg haben wir auch welche gesehen.

Fischerhuus
Fischerhaus
Essplatz Mensch und Tier in einem Raum damals
Dicht an dicht mit den Tieren. Ein Essplatz für den Alltag der Menschen – nebenan ein Futtertrog für die Tiere
Kleinbäuerlicher Erwerbsgarten Fischerhaus Kiekeberg

Hof Meyn

Hof Meyn auf dem Kiekeberg
Das älteste Gebäude im Museum (das Innengerüst stammt aus dem Jahr 1560)
Hof May auf dem Kiekeberg ein Blick in das Innere des Hofes

Leider war dieses Haus unheimlich dunkel im Inneren und die große Diele ist leider so gar nichts geworden. Dafür habe ich den großen Essplatz für Euch, die gute Stube – hier kann man sehen das es ein reicher Hof war. Falk fand die Eichenwandvertäfelung so klasse, leider konnte man diesen Raum nicht betreten.
Durch das direkte Leben mit Tieren in einigen Räumen, wurden die Möbel dunkel, fast schwarz. Als die Tiere dann in eigene Ställe zogen, wurden die Möbel in die Ställe gestellt, um dieses dunkle Holz zu erhalten.
Diese behandelte Eiche nennt sich Räuchereiche und auch wir haben so eine kleine „Kammer“ wenn Kunden sich ganz dunkles Eichenholz wünschen. Die Eiche wird (wie beim Räuchern) mit Ammoniak begast. Die Gerbsäure im Holz reagiert darauf und verfärbt sich. Die natürlichen Farbvarianten bleiben erhalten, denn der Farbton richtet sich nach der Gerbsäure im Holz. Mehr dazu bei Stammstark (Werbung unbezahlte Namensnennung).
Es geht aber nicht nur um das Äußere. Durch das Räuchern sind die Möbel witterungsbeständiger, widerstandsfähiger gegenüber Pilzen und Insekten und weniger empfindlich dem Sonnenlicht gegenüber.

Die gute Stube
Zum Abschluss noch eine gute Stube mit einer leuchtend roten Tischdecke!
Die Sonne schien genau im richtigen Moment durch die Fenster!

So, das war mein zweiter Rundgang über den Kiekeberg – ein oder zwei werden wohl noch folgen 😉

Liebe Grüße

Kirsi

Verlinkt bei Juttas Ich seh Rot, Christophers Fotowalks und My Corner of the World

23 Gedanken zu “Die gute Stube

  1. wunderschön dein Rundgang durch das Museumsdorf
    ja.. meine Oma hatte auch eine gute Stube
    mit dunklen Möbeln
    ich kann mich nicht erinnern dort jemals gesessen zu haben
    wenn wir dort waren
    es hätte ja auch eingeheizt werden müssen
    von den Möbeln konnte sie nichts mit nehmen als sie zu uns kam
    wir hatten ein Wohnzimmer dass eigentlich auch nicht so oft genutzt wurde
    sonntag schon und zu den Feiertagen.. gelegentlich auch abends und wenn Besuch kam
    wir hatten eine große Küche mit viel Platz und Licht und einem großen Herd
    Fernsehen hatten wir ja noch nicht 😉
    liebe Grüße
    Rosi

  2. Moin liebe Kirsi!

    Ich gehöre auch noch der Generation „die gute Stube“ an und Sonntagskleidung war auch ein ständiger Begleiter. Überhaupt war die Wortschöpfung immer mit „gut“ begleitet. „Die gute Butter“, „die gute Stube“, „der gute Bohnenkaffee“ usw. :-)) Ich erwische mich dabei, dass ich tatsächlich immer noch „die gute Butter“ sage oder zumindest denke!
    Herrlich sind deine Bilder, ich liebe Freilichtmuseen!

    Ich habe im übrigen das Projekt von Nova „T-in die neue Woche“ übernommen, wenn du also mal Türen zeigen willst, bist du herzlich willkommen bei mir!

    https://www.wortperlen.de/kommentare/t-in-die-neue-woche-n-176-350….12186/

    Liebe Grüße Anne

  3. Liebe Kirsi,
    du hast tolle Bilder vom Kiekeberg mitgebracht. Ich sehe mir gerne solche alten Häuser an; wir haben ganz in der Nähe das Freilichtmuseum Detmold, das ich gerne besuche. (Auch wegen der Bauerngärten )
    Wir haben Glück, dass die Häuser für uns nur zum Fotografieren zu dunkel sind. Ich bin froh, dass wir größere Fenster und damit ein helles lichtdurchflutetes Haus haben …
    Liebe Grüße
    Susanna

  4. Hui, da bin ich wohl zu jung, um die „gute Stube“ noch persönlich zu kennen. Aber ich muss gestehen, dass ich durchaus schon mal von diesem rätselhaften Raum gehört habe! 🙂

    Vielen lieben Dank fürs Mitnehmen ins Freilichtmuseum und den Blich in die Vergangenheit!
    Christopher

  5. Oh ja, meine Generation und alle, die noch ein bisschen älter sind, kennen die gute Stube bestimmt noch. Obwohl das bei meinen Eltern schon so eine Übergangsphase war. Großeltern habe ich ja leider nie kennengelernt. Aber weil meine Eltern „alte“ Eltern waren, war es bei uns ein bisschen so, wie es sicher auch bei Oma und Opa gewesen wäre. Es gab ja auch noch die Sonntagskleidung und das Geschirr „für gut“. Und ich gestehe, dass zumindest das letzte bei mir nachwirkt. Aktuell bin ich aber dabei, mit diesem Unfug aufzuhören.
    Freilichtmuseen mag ich sehr. Das letzte Foto ist grandios. – Begasen mit Ammoniak? Uhhh – da möchte ich aber nicht in der Nähe sein.
    Herzliche Grüße – Elke

  6. Da hast du ja sehr erfolgreich in der Vergangenheit geschnuppert und bei mir alte Erinnerungen geweckt.
    Ich kenne „die gute Stube“ eigentlich nur aus herrschaftlichen Häusern. Doch bei uns gab es das „Sonntagsgeschirr“ , dass nur bei Festen hervorgeholt wurde und dabei musste natürlich das Silberbsteck poliert werden.
    Wie die Zeiten sich doch so schnell ändern.
    Liebe Grüsse von Erika mit Ayka

    1. Sonntagsgeschirr ja das kenne ich zwar, aber so weit ich mich erinnere hatte das meine Oma nicht und Silberbesteck – nein das lag nur noch in der Schublade

  7. Liebe Kirsi, eine wunderbare Zeitreise mit vielen Informationen. Habe die Fotos gerne angeschaut und mich zeitlich in Gedanken dort hinversetzt, hat mir sehr gut gefallen.
    Sei ganz lieb gegrüßt in deinen Tag, Karin Lissi

  8. Selbstredend kenne ich die gute Stube! (die nichts für uns Kinder war, was nicht so schlimm war, denn eigentlich auch zu langweilig, außer auf Einladungen und Festen… die Stube für den Alltag und das Essen daneben war immer voller Leben und ganz wunderbar)
    Ich liebe Freilichtmuseen! Danke, dass Du uns mitnimmst! Und natürlich war es alles viel dunkler, Fenster waren klein, Glas teuer und die Wärme sollte drin bleiben. Das es heute noch Kunden für diese Art Holz gibt, aber natürlich sind Geschmäcker verschieden. Das es eine natürliche Haltbarkeit Machung war, wußte ich. Es finden sich eher Holzwurmlöcher in edlen Möbeln. Und wenn man sich vorstellen würde, in die Vertäflung und Deckenkassetten würde der Wurm….
    Ich freue mich schon auf mehr Beiträge dieser Art bei Dir
    Liebe Grüße und gute Woche
    Nina
    (PS. Im Freilichtmuseum Lindlar gibt es ein ganz kleines Häuschen wo auch eine Familie mit Vermieterin lebten, kaum Platz, aber eine gute Stube!)

  9. Also bei uns gab es nie eine sogenannte Gute Stube, ist ja heutzutage auch fast nicht mehr bezahlbar, einen Raum nur für bestimmte Anlässe! Die Räume im Freilichtmuseum geben uns Einblick wie früher gewohnt wurde. Was für ein frappanter Unterschied zu heute, mit den Grossen Fenster bis an den Boden!
    L G Pia

  10. Na klar kenne ich die gute Stube liebe Kirsi, immer gerne bei der Oma dort auf dem Sofa gesessen und Kuchen gegessen. Sie hat den allerbesten Heidelbeerkuchen mit Hefeteig gebacken , an diesen Geschmack kann ich mich immer noch erinnern. Ja solche Freilichtmuseen liebe ich auch sehr, da kann man wunderbar eintauchen in eine längst vergangene Zeit…..

    Liebe Grüße
    Kerstin und Helga

  11. Liebe Kirsi,
    so etwas kenne ich auch noch. Selbst bei mir zu Hause gab es noch durften wir Kinder nicht in der Wohnstube spielen, dafür hatten wir unserer eigenes Zimmer. Gegessen wurde ausnahmslos in der Küche. Erst später, als wird dann älter waren, hat sich das dann doch etwas geändert.
    Deine Bilder sind ein toller Blick auf die Zeitgeschichte. Das letzte Bild ist einfach super. Die rote Tischdecke, aber auch die Gardinen sieht echt schön aus, aber haben möchte ich das heute auch nicht mehr.
    Vielen Dank für deinen tollen Blick in die Vergangenheit.
    Liebe Grüße
    Jutta

  12. Oh ja, die “ Gute Stube “ ist mir noch wohl bekannt. Allerdings erinnere ich mich da an meine Lieblings Tante. Das Zimmer, eingerichtet mit dunklen Möbeln, wurde nur zu ganz bestimmten Anlässen benutzt und an Weihnachten stand ein großer , geschmückter Baum in der Ecke. Danke liebe Kirsi, durch deinen Post habe ich mich in meine angenehme Kindheit zurück versetzt gefühlt!
    Liebe Grüße
    Lieselotte

  13. Ja, liebe Kirsi, die gute Stube kenne ich im Prinzip auch noch. So wurde bei meinen Eltern nur am Sonntag und wenn Besuch kam, im Esszimmer mit dem guten Service gegessen. Diesen Unsinn haben wir in unserem Haus gleich abgeschafft. Wir essen immer im Esszimmer und mit dem Geschirr, dass uns gerade anspricht, dafür sind ja beide auch geplant/gemacht.
    Das Bild mit der roten Tischdecke und den roten Gardinen entführt uns in längst vergangene Zeiten, genau so muss es in einem Freilichtmuseum auch sein. Ein sehr schönes Bild.
    Liebe Grüße
    Arti

    1. Nein so etwas gab es bei uns oder bei meinen Eltern auch nicht und die Stube bei Oma und Opa durfte auch betreten werden, aber genutzt wurde sie wirklich nur für Feiern (war ja auch der größte Raum)

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