Und noch ein Blick in die Vergangenheit Brennerei Haidmärker

Und noch ein Blick in die Vergangenheit

Heute setze ich meinen Rundgang im Freilichtmuseum fort und nehme Euch mit in die alte Brennerei.

Alte Brennerei Collage
Von 2006 bis ca. 2015 stellte das Museum den Haidmärker Korn her. Aus Kostengründen wurde die Produktion eingestellt.

Die historische Brennanlage steht hinter eine Fensterscheibe und die Sonne spiegelte sich so sehr in der Scheibe, das die Fotos leider nichts geworden sind. Dafür habe ich jetzt etwas über das Thema Rauchen und Tabak für Euch.

Die Geschichte des Tabaks
Rauchkultur damals

Zum Schild Rauchkultur: Tabak wird seit dem 17. Jahrhundert in größeren Mengen konsumiert. Nicht nur zum Genuss, sondern auch zur Symbolisierung unterschiedlicher Lebensweisen und Werte. Am Anfang galt das Rauchen als unsittlich, im 18. Jahrhundert wandelte es sich zu einem Statussymbol (besonders für die oberen Gesellschaftsschichten). Ende des 19. Jahrhunderts, mit Einführung der Zigarette, entstand der „schnelle Genuss“. Passend zu der sich entwickelnden schnelllebigen Industriegesellschaft.
Kein anderes Tabakprodukt erlangte solch eine Bedeutung für die Kommunikation und den Alltag. In beiden Weltkriegen war sie außerdem ein Währungsersatz.
Ein kritischer Umgang mit dem Rauchen – vor allem wegen der Gesundheit – begann erst in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Daneben seht Ihr einen Rauchtisch.
Dieser diente sowohl der Aufbewahrung als auch der Präsentation der eigenen Tabakwaren und des Rauchzubehörs. Wurden diese gerade nicht benötigt, konnten sie auf der Ablage unter der Tischplatte verstaut werden.
Dieser Tisch stammt aus den 50igern Jahren.

Dans op de Deel

Über dem Raum mit der Brennerei gibt es einen alten Tanzsaal und der hat mich wirklich beeindruckt.

Italienische Wand Original
Auch hier war das Fotografieren aufgrund der Scheibe etwas schwierig, aber vielleicht könnt Ihr ja etwas von den Original Wandmalereien erahnen.

Die beeindruckenden Wandmalereien im Tanzsaal stammen von Carl Garbers (1875 – 1963). Sie sind in Öl und Kasein gemalt und stellen Gebirgs-, Heide-, Moor und Mittelmeerlandschaft im romantischen Stil dar.
Die gesamte Ausmalung des Tanzsaales war vor der Umsetzung des Gebäudes ins Museum stark beschädigt. Für den Wiederaufbau wurden die Bilder aufwendig retuschiert und die Wände, Decken und Einbauten rekonstruiert. Hinter diesen Scheiben befindet sich eine Originalwand.

Vom Dorfkrug zur Gastwirtschaft Hinweistafel
Toilettentüren
Beim Hinausgehen kamen wir noch an diesen beiden Türen vorbei (gut das ich sie fotografiert habe). Denn wie ich mitbekommen habe, hat Anne das Türenprojekt von Nova übernommen. Darüber freue ich mich sehr

Da wir ja keinen Korn bekommen haben (zum Glück 😉 gehen wir auf direktem Weg zu der

Kegelbahn aus Mover

Hinweisschilder zur Kegelbahn aus Mover
Alte Kegelbahn aus Mover
Und nein, Ihr habt keinen „Knick in der Pupille“ – die Bahn ist tatsächlich schief. Also ob mit oder ohne Alkohol, ich hätte hier garantiert keine „alle Neun“ geworfen.

Beim nächsten Besuch wird es dann etwas moderner. Eigentlich hatte ich den für nächste Woche geplant, zum Abschluss vom Kiekeberg. Aber ganz überraschend ist unsere Tante am Wochenende verstorben und wir fahren dann bald nach Stuttgart.
Ich mache also eine Pause und komme erst nach Ostern wieder! Ich wünsche Euch allen heute schon schöne Ostertage, macht es gut, bis dahin

Kirsi

Verlinkt bei Annes Türen, Artis Schilderwald und My Corner of the World, Kristinas Monatsspaziergang

16 Gedanken zu “Und noch ein Blick in die Vergangenheit

  1. So ein Museumsbesuch stände bei mir auch mal wieder an, nur weit und breit kein Museum in Sicht 😉 Tolle Fotos und Eindrücke zeigst Du jedenfalls hier.
    Liebe Grüße, Rolf

  2. Was für eine wundervolle Reise durch die Vergangenheit, Kirsi! Deine Bilder und Beschreibungen entführen uns in eine Welt voller Geschichte und Tradition. Es ist faszinierend zu sehen, wie sich die Rauchkultur im Laufe der Jahrhunderte entwickelt hat, und die Einblicke in den alten Tanzsaal mit seinen beeindruckenden Wandmalereien sind einfach zauberhaft. Deine Leidenschaft für das Freilichtmuseum ist spürbar und macht Lust darauf, selbst einmal dort zu sein. Vielen Dank fürs Teilen und meine aufrichtige Anteilnahme für den Verlust eurer Tante. Ich wünsche dir und deiner Familie schöne Ostertage und freue mich schon darauf, mehr von deinen Abenteuern nach der Pause zu hören. Bis bald!

  3. Your trip down memory lane was fascinating!
    The dance hall looked majestic, and I could feel its history through your words.
    Sorry to hear about your aunt.
    Sending warm thoughts your way during this tough time.
    Have a peaceful Easter with your loved ones, Kirsi

  4. Der Tanzsaal ist ja beeindruckend. Interessant auch die Empore für die Musik über der Ausschank. Kannte ich so noch nicht. Die Kegelbahn ist auch interessant. In Graz steht im Gastgarten eines historischen Gasthauses auch eine, die allerdings längst nicht so gut gepflegt und in Schuss ist. Die Türen für die Weiberleit und Mannerleit mag ich auch.
    Dir trotz des traurigen Anlasses ein schönes Osterfest und liebe Grüße, heike

  5. ohh
    erst einmal mein herzlichstes Beileid 🙁
    schöne Bilder hast du wieder mitgebracht
    der Tanzsaal ist ja wirlich beeindruckend
    ich glaube ich muss auch mal wieder ins Heimatmuseum fahren
    da hat sich wohl auch wieder Einiges getan
    liebe Grüße
    Rosi

  6. Hallo liebe Kirsi!
    Sehr interessant war dein Beitrag zum Rauchkonsum. Ich wusste nicht, dass es mal als unsittlich galt. :-))

    Toll sind die Türen mit den plattdeutschen Wörtern. So was mag ich sehr und ich freue mich, dass du bei mir mit dem Türen-Projekt von Nova mit dabei bist.

    Mein Beileid gilt dir auch für eure Tante!

    Hab auch du wunderschöne Ostertage im Kreis deiner Lieben!

    Liebe Grüße

    Anne

  7. Das war ja jetzt wieder sehr interessant zu lesen und zu schauen liebe Kirsi, gerne war ich mit Dir in der Vergangenheit, was da alles geleistet wurde….ich ziehe den Hut vor der Arbeit die da anstand.

    Unser Beileid zum Tod Deiner Tante wollen wir Dir auch aussprechen. Alles Gute für Euch.

    Liebe Grüße
    Kerstin und Helga

  8. Liebe Kirsi,
    der Tanzsaal ist ja ein Prunkstück! Leider gibt es heute gar nicht mehr viele Gaststätten mit solchen großen Sälen. Ich hätte da gerne mal eine Runde gedreht. Die Kegelbahn ist der Knaller. Ich kenne soetwas nur im Keller von Gaststätten. Einfach so als Holzbau, ich wusste nicht, dass es so etwas einmal gegeben hat!
    Es tut mir leid, dass eure Tante gestorben ist. Fühl dich gedrückt. Ich wünsche euch trotz allem eine schöne Osterzeit und freue mich, wenn du wieder da bist!
    Liebe Grüße
    Susanna

  9. Danke für die kleine Zeitreise. Die Kegelbahn ist schon ein Highlight, wäre aber bei meinen Wurfkünsten perfekt. Dann könnte ich es immer auf die Bahn schieben, wenn die Kugel mal wieder an der Seite entlang zum Ziel rollt.
    Mein herzliches Beileid! Ich hoffe, du hast trotzdem auch noch ein paar schöne Ostertage vor die.
    LG
    Vanessa

  10. Liebe Kirsi,
    da hast du uns wieder einen enorm spannenden Bericht mit tollen und originellen Bildern mitgebracht. in Gedanken haben wir uns den Betrieb da sogar etwas vorstellen können. Was müssen in dem Prächtigen Saal wohl für riesige Feste stattgefunden haben.
    Dir trotz des Trauerfalles, nach der Karrwoche frohe Ostertage wünschen Erika mit Ayka

  11. Liebe Kirsi,
    dein Bericht war mal wieder höchst interessant und der Tanzsaal wirklich beeindruckend. Wirklich schade, dass man ihn nicht betreten darf. Na und die Kegelbahn – ausprobieren würde ich sie sicher gerne mal 😉
    Mein Beileid zum Tod deiner Tante. Unser Ostern wird auch nicht so berühmt werden, weil mein Mann kommende Woche ins Krankenhaus geht (Hüftgelenk). Wir haben noch keine Ahnung, ob er an Ostern zu Hause sein wird. Ich glaube aber, eher nicht. Nun ja, wenn er dann im Sommer wieder fit fürs nächste Tennisturnier ist . . . Beim ersten Mal ging der Heilungsprozess geradezu rasant schnell. Aber da war der Mann auch noch fünfzehn Jahre jünger. Hoffen wir das Beste.
    Herzliche Grüße – Elke

  12. Hallo liebe Kirsi,
    dein Post ist wie immer historisch äußerst informativ und gelungen bebildert. gerne hätte ich mal die hubbelige, geknickte Kegelbahn ausprobiert, einfach so, zum Spaß. Der Tanzsaal ist in seiner Größe schon beeindruckend, eigentlich schade, dass du nicht hinein durftest. Auf jeden Fall hast du wieder viele informative Schilder mitgebracht, für die ich mich ganz herzlich bedanke.
    Es tut mir sehr leid, dass deine Tante gestorben ist und nun über Ostern eine Beerdigung ansteht. Herzliches Beileid.
    Liebe Grüße zum Frühlingsanfang
    Arti

  13. Ein trauriger Anlass zum Fortfahren, tut mir leid.
    Auch Dir damit schon ganz liebe österliche (na, vorösterliche) Grüße. Deine Reise zurück war jedenfalls wieder beeindruckend. Danke für s Mitnehmen. Vor allem dieser wunderschöne Tanzsaal hat mir gefallen!
    Liebe Grüße
    Nina

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